Gründung

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Obwohl 1998 das 100-jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr gefeiert wurde, ist das Feuerlöschwesen in Lindheim wesentlich älter. Schon im Mittelalter war geregelt, welcher Bürger was im Brandfall zu tun oder bereitzustellen habe. Auch überörtliche Hilfe wurde bei größeren Bränden geleistet. Bis 1898 gab es in Lindheim eine Pflichtfeuerwehr, an der jeder männliche Bürger zwischen 18 und 35 teilnehmen musste. Hiervon zeugt die noch vorhandene kleine Feuerspritze aus dem Jahr 1818.

In der Zeit um die Jahrhundertwende entstanden in ganz Deutschland – z. T. ermöglicht durch die Bismarck’schen Sozialgesetze – viele Vereine, so z. B. Sportvereine (z. B. Hannover 96, Schalke 04 usw.), Gesang und Musikvereine.

Auch viele Freiwillige Feuerwehren entstanden, unterstützt durch die damalige Obrigkeit, zu dieser Zeit, wobei allerdings eine Mindestzahl von Aktiven je nach Örtlichkeit vorgeschrieben war. In Lindheim wurden mindestens 30 Mitglieder benötigt.

 

Unter der Leitung von Kommandant Elias Krück fanden sich vor über 100 Jahren 38 Männer zusammen, die bereit waren, freiwillig den Feuerwehrdienst zu versehen. Davon zeugt ein Dokument, das am 1. März 1898 vom damaligen Kreisbrandinspektor an das Kreisamt Büdingen geschickt wurde.

 

Elias Krück, 1. Kommandant der FF Lindheim

 

Elias Krück blieb fast 40 Jahre lang Feuerwehrkommandant und wurde erst 1930 durch Adolf  K. Lipp abgelöst, wobei er das Amt jedoch später wieder übernahm. Die Lindheimer Wehr hat ihm also – ganz abgesehen von ihrer Existenz – sehr viel zu verdanken.

 

Brief des Kreisbrandinspektors an das Kreisamt Büdingen

 

Büd. d. 1. Merz 1898
Betr: Die Gründung einer Frwl. Feuerwehr
in Lindheim am 1. Merz 1898
An
das Kreisamt Büdingen
Anl: 1 Auf Verf.(ügung) vom 25ten Oktober
1897
   Hoher Verfügung ergebenst entsprechend, berichte ganz ergebenst das Folgende:
Bei der heute stattgehabten Übung der Pflichtfeuerwehr zu Lindheim wurde den Mitgliedern derselben die Vortheile einer frwl. Feuerwehr eingehend klargelegt und mit denselben besprochen. Die Ausführungen fanden Beifall und stellten sich 38 Mann dem freiwilligen Feuerwehrdienst zur Verfügung.
Die freiwillige Feuerwehr wäre, wenn Großherzogliches Kreisamt seine Genehmigung hierzu ertheilen wollte, constituiert, und bedürfte es demnächst der Anerkennung und Unterzeichnung der Statuten.

 

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