Die Anfangsjahre

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Die Anfangsjahre der Feuerwehr waren von großen allgemeinen Entwicklungen geprägt. Ein zentraler Punkt ist der Bau der Eisenbahnlinie Stockheim – Heldenbergen im Jahr 1905, was zu einer Umschichtung in der Bevölkerung führte. Sie fand mehr und mehr Arbeit in der Industrie des Rhein-Main-Gebietes und entwickelte sich langsam, aber stetig von einer bäuerlichen und Landarbeiterbevölkerung zu einer Industrie- und Facharbeiterschaft.

Als Lindheim fünf Jahre vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr 1893 als einer der ersten Orte Oberhessens eine Wasserleitung erhält, vermerkt die Kirchenchronik, dass beim Bau der Leitung fünf Hydranten installiert wurden. Weitere technische Errungenschaften waren das elektrische Licht im Jahr 1913 und der Bau einer Kanalisation im Jahr 1929.

Das Dorf dehnte sich in dieser Zeit immer weiter entlang der Straße nach Altenstadt aus, während die Bevölkerung langsam stieg: so wuchs die Bevölkerungszahl zwischen 1919 und 1925 von 680 auf 728 Personen, obwohl im 1. Weltkrieg 26 das Leben verloren. Daraus wird aber auch deutlich, dass damals ein wesentlich höherer Prozentsatz der Bevölkerung aktiv am Feuerwehrdienst teilnahm als heute.

Musikzug der FF Lindheim um 1939

 

Der Vorstand von 1913:
E. Krück (1. Kommandant), Karl Stroh (2. Kommandant), Wilh. Schönhals (Rechner), H. Spittler (Schriftführer), Peter Berg, Georg Dreßler, Karl Romberg, Jhs. Schönhals, Jhs. Borst und Krd Welcker.

Weitere Unterzeichner des Protokolls von 1913:
Fr. Corvinus, O. Walther, J. Welcker, J. H. Kempf, K. Berg, J. Wehrheim, W. Heck, Fr. W. Lipp, C. Bangert, H. Lipp, Chr. Elbrecht, Ph. Kempf, J. G. Brand, O. Stegmann, H. W. König, W. Corvinus, K. Böning, Fr. Dreßler, H. Reichhold, L. Hanstein, K. Borst, W. Gerlach, Chr. L. Kratz, Ad. Krd. Lipp, Ferd. Crispens, W. Stegmann und Gg. Kempf

 

 

Leider liegt nicht mehr viel Material über die Lindheimer Feuerwehr aus der Vorkriegszeit vor. Das Protokoll der Generalversammlung 1913 wurde von allen damaligen Vereinsmitgliedern unterschrieben. Hierbei wurde der Beschluss gefasst, auch passive Mitglieder aufzunehmen, so dass die Wehr heute mehr als 500 Mitglieder hat.

Fritz Corvinus hatte damals ein wichtiges Amt inne: er war Hornist. Da es noch keine Sirene gab, musste er im Brandfall Alarm blasen. Er stellte auf dieser Generalversammlung den Antrag zur Gründung eines Trommler- und Pfeiferkorps. So entstand der erste Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Lindheim mit zunächst vier Mann, nämlich zwei Trommlern (Heinrich Kempf und Jakob Wehrheim) und zwei Pfeifern (Georg Brand und Otto Walther). Er bestand in dieser Form bis zum Ersten Weltkrieg.

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